Ursachen bei einer Frau
Eizellreifungsstörung
Unterschiedliche Störungen des Hormonhaushaltes können zu einer fehlenden oder verzögerten Eizellreifung, zum Ausbleiben des Eisprunges und zu einer unzureichenden Gelbkörperhormonbildung führen. Häufig liegen erhöhte Werte an männlichen Hormonen vor. Ebenso können Störungen der Schilddrüsenfunktion ursächlich sein. Unter- oder Übergewicht, exzessiver Sport, Medikamente und Stress beeinflussen das hormonelle Gleichgewicht. Seltener liegen eine genetische Auffälligkeit oder eine Tumorerkrankung zu Grunde.
Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCO-Syndrom)
Das PCO-Syndrom ist eine der häufigsten Stoffwechselstörungen der Frau und bis heute ist die genaue Ursache nicht vollständig geklärt und verstanden. Liegen zwei der drei folgenden Symptome vor, darf von einem PCO-Syndrom gesprochen werden:
- Verlängerter oder nicht vorhandenen Zyklus (Oligo-/Amenorrhoe)
- Vermehrte männliche Hormone (Androgenisierung)
- Polyzystische Eierstöcke (typisches Erscheinungsbild des Eierstocks im Ultraschall)
Generell sind Frauen mit PCO-Syndrom aber fruchtbar und können in den meisten Fällen schon mit einfachen Änderungen der Lebensgewohnheiten und nur milden Behandlungsformen gut schwanger werden.
Schädigung der Eileiter
Während Störungen im Gebärmutterhals und im Gebärmutterkörper vergleichsweise selten für einen unerfüllten Kinderwunsch verantwortlich sind, findet sich häufiger ein Wegeproblem im Bereich der Eileiter und ihrer trichterförmigen Enden. Verschlüsse der Eileiter, eine Beweglichkeitseinschränkung der Eileiter oder eine Schädigung der Eileiterschleimhaut führen zu einer Störung des Transportes von Ei- und Samenzellen. Häufigste Ursachen für eine Schädigung der Eileiter sind Infektionen, Endometriose, Verwachsungen, Voroperationen, Eileiterschwangerschaften.
Endometriose
Unter Endometriose versteht man das Vorkommen gebärmutterschleimhautähnlicher Zellen außerhalb der Gebärmutterhöhle. Es handelt sich hierbei um eine der häufigsten gutartigen Erkrankungen der Frau. Die Ursachen dieser Erkrankung sind nicht vollständig geklärt; sicher ist jedoch, dass die Zellen hormonabhängig wachsen. Häufige Symptome einer Endometriose sind Unterbauchschmerzen, schmerzhafte Blutungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Ebenso finden sich bei den Betroffenen nicht selten Probleme beim Schwanger werden - hier können organische Veränderungen oder Milieustörungen der Bauchhöhlenflüssigkeit verantwortlich sein. Das Ausmaß der Unfruchtbarkeit hängt von der Ausprägung der Endometriose ab. Die Diagnose einer Endometriose wir häufig erst durch eine Bauchspiegelung gestellt. Die Behandlungsmöglichkeiten der Endometriose lassen sich grundsätzlich in zwei Systeme einteilen: Zum einen können während einer Operation alle sichtbaren Herde entfernt bzw. zerstört werden, auf der anderen Seite können mit Hilfe der Unterdrückung (Downregulation) der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) den Endometriosezellen der Wachstumsreiz entzogen und diese eingetrocknet werden. Hierbei können insbesondere mikroskopisch kleine Herde, die während der Operation nicht sichtbar waren, beseitigt werden.
Uterus myomatosus
Uterusmyome sind gutartige, von der glatten Muskulatur der Gebärmutter ausgehende Tumore. Eine bösartige Entartung ist selten. Ob solche Muskelknoten die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen, hängt im Wesentlichen von ihrer Anzahl, Größe und vor allem von ihrer Lokalisation ab.
Man ist heute in der Lage, mit Hilfe der operativen Gebärmutterspiegelung gezielt und unter Sicht in die Gebärmutterhöhle ragende Myome abzutragen. Dies schont den Körper und verringert die Narbenbildung in der Gebärmutter.
Fehlbildung der Gebärmutter
Fehlbildungen von Gebärmutter, Eileitern oder Eierstöcken sind insgesamt selten. Je nach Ausprägung können sie aber den Eintritt einer Schwangerschaft verhindern oder zu gehäuften Fehlgeburten führen.
Von besonderer Bedeutung sind Septen (Trennwände) und Synechien (Verwachsungen) in der Gebärmutterhöhle. Diese können die Einnistung der Embryonen verhindern oder das Fehlgeburtsrisiko deutlich erhöhen. Diese Veränderungen können schonend und effektiv mit Hilfe der operativen Gebärmutterspiegelung beseitigt werden.
Antikörper gegen Eizellen oder Spermien
Antikörper gegen Eizellen, Spermien oder auch andere Körperzellen können die Chance auf Eintritt oder Austragen einer Schwangerschaft negativ beeinflussen. Die Vielfalt möglicher Antikörper verhindert eine einfache allgemeingültige Aussage zu deren Bedeutung. Insgesamt ist die sogenannte immunologische Sterilität eine eher seltene Ursache der ungewollten Kinderlosigkeit. Viele Fragen in Diagnostik und Therapie sind unbeantwortet. Dennoch veranlassen wir immer wieder aufwendige Blutuntersuchungen, auch wenn die Ergebnisse nicht eindeutig und die Therapieoptionen umstritten sind. Sprechen Sie uns bei Bedarf gerne an.